Vor einem Weilchen hat Deutschlands auflagenstärkste (üärgh!), täglich erscheinende »Zeitung« einen neuen Sündenbock lanciert. Der Virologe Christian Drosten hat den folgenschweren Fehler begangen, alles in allem einfach ein sympathischer Mensch und kompetenter Experte auf seinem Fachgebiet zu sein; weshalb die BILD-Profis ihm jetzt ihre Unzufriedenheit mit der derzeitigen Gesamtsituation um den Hals hängen.
Aus diesem aktuellen Anlass habe ich ein kleines Poem zusammengeschraubt, bei dem es sich nicht um ein sogenanntes »Schmähgedicht« handelt, wie es seit 2017 im Duden zu finden ist. Denn wer sich selbst im Dreck suhlt, der braucht dabei ja meine Hilfe nicht…
Das Bild Das Bild, es stinkt und bellt, ganz wie ein Streichel-Zoo, denn der Effekt gefällt den Konsumenten so. Es ist dies Lettern-Trümmerfeld zu wahrhaft Großem in der Lage, so macht's aus Exkrementen Geld, die fettgedruckte Küchenschabe*. Die einzig wahre Lügen-Presse setzt auf Drama, Sensation, poliert manch Unschuldigem die Fresse, klagsamer Leser, Dir zum Lohn. Ob Kinderschänder oder Knut, aus Allem kann man Populismus machen; Hauptsache, es verkauft sich gut, und passt den selbsternannten Schwachen. Gesellschaft mit beschränkter Achtung, warum guckst Du Bild? Bemerkst Du nicht die Opfer-Schlachtung, die Dir Deinen Hunger stillt? Das Bild, sie fällt, die ganze Chose, bald 70 Jahr' ins Bodenlose; wann kommt sie endlich unten an, dass Gras darüber wachsen kann?
*In diesem Gedicht sind keine Tiere zu Schaden gekommen.
Redaktions-Bild (Maschinensaal der New York Times 1942) von Welcome to all and thank you for your visit ! ツ auf Pixabay. Bearbeitung/Collage: Ungeheimes Labor